Premiere: Die erste Kinder-Kirchen-Nacht in Flechtdorf

Spannend war es für die Kinder aus Diemelsee und Korbach, die sich für die Kinder-Kloster-Nacht in Flechtdorf angemeldet hatte. Das ehemalige Benediktinerkloster hat eine besondere Atmosphäre, vor allem natürlich bei beginnender Dunkelheit. Der Reformationstag Ende Oktober war der Anlass, sich Gedanken über die Zeit des zu Ende gehenden Mittelalters zu machen und sich mit Martin Luther etwas näher zu beschäftigen. Wie lebte man damals als Kind eines Bergarbeiters oder später als Mönch oder Junker Jörg auf der Wartburg? Spiele zu einzelnen Stationen seines Lebens machten das deutlich. So konnte man durch einen Tunnel kriechen und Schätze suchen, mit einem nassen Schwamm auf das Abbild des Teufels werfen, auf eine alte Holztür Sätze nageln entsprechend der 95 Thesen und vieles mehr. Kann man mit einer echten Gänsefeder und Tinte wirklich schreiben? Dies auszuprobieren war im Raum der Stille mit den alten Holzbänken und durch Kerzen beleuchtet sehr authentisch möglich. Ein perfektes Skriptorium. Auch an das leibliche Wohl war gedacht mit Apfelschnitzen, Laugengebäck, Käse, Wurst und Wasser. Zum Abschluss ging es in die Klosterkirche, wo die Gemeindereferentinnen des Kirchenkreises eine Andacht mit Anspiel vorbereitet hatten. Martin Luther in schwarzer Kutte wetterte über das lasterhafte kirchliche Leben und war dabei, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Eins seiner bekanntesten Lieder „Ein feste Burg ist unser Gott“ wurde zum Schluss gemeinsam mit Eltern und Kindern gesungen. Das Kloster als Ort für Kirchenkreisaktionen der Jugendarbeit zu nutzen, ist einmal mehr gut bei den Akteuren angekommen.